Montag, 19. Januar 2015

Kintaro


Kintaro
Es war einmal ein kleiner Junge, der mit seiner Mutter auf dem Berg Ashigara lebte. Sein Name war Kintaro und er war von Geburt an sehr stark. Er trug einen roten „Haragake“ mit dem Zeichen „Kin“, das so viel wie Gold bedeutet, den ihm seine Mutter angefertigt hatte und ging oft nach draußen zum Spielen. Kintaros Freunde waren die Tiere im Wald, wie Hasen, Affen und Wildschweine. Alle Tiere mochten ihn und spielten Sumo ringen mit ihm, aber keiner konnte jemals gegen ihn gewinnen. Nicht einmal ein Bär, der sehr stolz auf seine Kraft war, konnte es mit Kintaro aufnehmen.
Eines Tages nahm Kintaro eine Axt, stieg auf den Rücken des Bärs und ging zusammen mit den anderen Tieren in den Wald. Auf ihrem Weg kamen sie zu einer Klippe, von der aus man einen großen Fluss sehen konnte, und bemerkten, dass es keine Brücke gab. „Ich werde den Baum dort drüben umstoßen und uns so eine Brücke bauen“, sagte der Bär. Aber egal wie stark er den Baum gestoßen hat, bewegte er sich kein bisschen. „Also werde ich es mal versuchen“, sagte Kintaro und begann mit all seiner Kraft zu stoßen. Plötzlich krachte es laut und der Baum fiel um und erstreckte sich über den ganzen Fluss. „Hurra!“, schrien alle seine Freunde.
Kurz darauf sagte eine unbekannte Stimme: „Was für eine unglaubliche Kraft!“ Als er sich umsah, erblickte er einen großen Samurai und seine Bediensteten. „Deine Kraft ist unglaublich“, wiederholte der Samurai, „möchtest du mich nicht begleiten?“.  „Kann ich wirklich ein Krieger werden?“, fragte Kintaro hoffnungsvoll. „Natürlich kannst du das“, antwortete der Samurai, „eines Tages wirst du ein großartiger Krieger sein“.
Also ging Kintaro nach Hause und erzählte seiner Mutter von der tollen Gelegenheit, die sich ihm bot. „Du wirst ein großartiger Kämpfer werden“, sagte die Mutter erfreut, „dein Vater war auch ein starker Krieger. Mach dir keine Sorgen um mich. Nur zu! Geh!“. „Mutter“, sagte Kintaro, „danke, dass du mich aufgezogen und auf mich aufgepasst hast. Ich werde deine Güte niemals vergessen. Ich werde zurückkommen und dich mitnehmen“. Daraufhin verabschiedete er sich nochmals von seiner Mutter und seinen Freunden und zog von Dannen.
Als er dann erwachsen war, war er ein mächtiger Krieger, der nun „Sakata Kintoki“ genannt wurde und besiegte sogar einen Oger auf dem Berg Oe.
Er kam tatsächlich um seine Mutter abzuholen und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage.

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