Kintaro
Es war einmal ein kleiner Junge, der mit seiner Mutter auf dem
Berg Ashigara lebte. Sein Name war Kintaro und er war von Geburt an sehr stark.
Er trug einen roten „Haragake“ mit dem Zeichen „Kin“, das so viel wie Gold
bedeutet, den ihm seine Mutter angefertigt hatte und ging oft nach draußen zum
Spielen. Kintaros Freunde waren die Tiere im Wald, wie Hasen, Affen und
Wildschweine. Alle Tiere mochten ihn und spielten Sumo ringen mit ihm, aber
keiner konnte jemals gegen ihn gewinnen. Nicht einmal ein Bär, der sehr stolz
auf seine Kraft war, konnte es mit Kintaro aufnehmen.
Eines Tages nahm Kintaro eine Axt, stieg auf den Rücken des Bärs und
ging zusammen mit den anderen Tieren in den Wald. Auf ihrem Weg kamen sie zu
einer Klippe, von der aus man einen großen Fluss sehen konnte, und bemerkten,
dass es keine Brücke gab. „Ich werde den Baum dort drüben umstoßen und uns so
eine Brücke bauen“, sagte der Bär. Aber egal wie stark er den Baum gestoßen
hat, bewegte er sich kein bisschen. „Also werde ich es mal versuchen“, sagte
Kintaro und begann mit all seiner Kraft zu stoßen. Plötzlich krachte es laut und
der Baum fiel um und erstreckte sich über den ganzen Fluss. „Hurra!“, schrien
alle seine Freunde.
Kurz darauf sagte eine unbekannte Stimme: „Was für eine
unglaubliche Kraft!“ Als er sich umsah, erblickte er einen großen Samurai und
seine Bediensteten. „Deine Kraft ist unglaublich“, wiederholte der Samurai, „möchtest
du mich nicht begleiten?“. „Kann ich
wirklich ein Krieger werden?“, fragte Kintaro hoffnungsvoll. „Natürlich kannst
du das“, antwortete der Samurai, „eines Tages wirst du ein großartiger Krieger
sein“.
Also ging Kintaro nach Hause und erzählte seiner Mutter von der
tollen Gelegenheit, die sich ihm bot. „Du wirst ein großartiger Kämpfer werden“,
sagte die Mutter erfreut, „dein Vater war auch ein starker Krieger. Mach dir
keine Sorgen um mich. Nur zu! Geh!“. „Mutter“, sagte Kintaro, „danke, dass du
mich aufgezogen und auf mich aufgepasst hast. Ich werde deine Güte niemals
vergessen. Ich werde zurückkommen und dich mitnehmen“. Daraufhin verabschiedete
er sich nochmals von seiner Mutter und seinen Freunden und zog von Dannen.
Als er dann erwachsen war, war er ein mächtiger Krieger, der nun „Sakata
Kintoki“ genannt wurde und besiegte sogar einen Oger auf dem Berg Oe.
Er kam tatsächlich um seine Mutter abzuholen und sie lebten
glücklich bis ans Ende ihrer Tage.
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